Gesamtstädtische TH-Übung
Am Samstagvormittag trafen sich 45 Mitglieder aller vier Löschbezirke zu einer gemeinsamen Ausbildung im Bereich Technische Hilfe auf dem Gelände der Autofirma Dzakovic. Da zwischenzeitlich alle vier Löschbezirke mit hydraulischen Rettungsgeräten ausgestattet wurden, sollte in der diesjährigen Übung einheitliche Standards vermittelt und die Zusammenarbeit gefördert werden.
Hierzu wurden bewusst aus allen Teilnehmern drei gemischte Gruppen gebildet. Diesen wurde dann jeweils ein Schrottfahrzeug zum Üben sowie ein Ausbilderteam zugeteilt. An Station 1 kam das HLF 20/20 (Ost) zum Einsatz, an Station 2 wurde mit dem LF 20/30 (Lisdorf) sowie dem RW (Innenstadt) geübt und an Station 3 fanden die Geräte des GW-S (West) Verwendung. Nachdem zunächst an den jeweiligen Stationen die Geräteablagen aufgebaut worden waren, konnte dann Schritt für Schritt parallel mit dem Abarbeiten der verschiedenen Szenarien begonnen werden.
Große Seitenöffnung
Dann ging es an das Befreien eines eingeklemmten Insassen. Ziel sollte das Schaffen einer großen Seitenöffnung sein. Anhand des Rettungsgrundsatzes wurde das Fahrzeug zunächst gesichert.
Sicherung:
Hier wurden die zwei verschiedenen Möglichkeiten vorgestellt: mit einfachem Rüstholz oder dem Stabpack. Unterbauen wurde jeweils die A- und B-Säule.
Zugang:
Danach ging es an die Schaffung eines schnellen Zugangs zum Fahrgastraum, damit der verletzte Insasse zügig medizinisch erstversorgt werden kann. Hierzu erkunden Gruppenführer und Angriffstrupp gemeinsam das Fahrzeug. Geprüft wird, ob sich Türen oder Fenster noch öffnen lassen. Ansonten muss nach einer Alternative gesucht werden. Hierzu bietet sich das Zerstören und Entglasen einer Seitenscheibe an. Aus Zeitgründen wird bewusst auf das Abkleben der Scheiben verzichtet.
Rettungsöffnung:
Nachdem der Rettungsdienst nun mit der medizinischen Versorgung des Verletzten begonnen hat, muss in Absprache mit dem Notarzt eine Öffnung zur patientengerechten Rettung geschaffen werden. Wie bereis erwähnt, sollte in diesem Fall eine große Seitenöffnung geschaffen werden.
Hierzu wurde zunächst mit einem Halligan-Tool ein Spalt im oberen Bereich der Fahrertür geschaffen. In diesem wurde dann der hydraulische Spreizer angesetzt. Dieser drückte schließlich die Fahrertür aus dem Schloss, danach wurde die Tür im Bereich der Scharniere abgespreizt.
Nun müssen in dem feststehenden hinteren Seitenteil Entlastungsschnitte mit der hydraulischen Schere in Höhe des Schwellers und des Daches gesetzt werden. Danach lässt sich das Seitenteil unter Zuhilfenahme des Spreizers nach außen weg kippen. Anschließend hat man eine große Öffnung, durch die der Verletzte auf einem Rettungsbrett liegend befreit werden kann.
Dach abkippen
Im zweiten Szenario lag der Pkw auf der Seite. Auch hier wurde wieder analog dem Rettungsgrundsatz gearbeitet.
Sicherung:
Zum Sichern eines Fahrzeuges, das auf der Seite liegt, wurden zwei Methoden vorgestellt: Sichern mittels Steckleiterteilen oder Stabfast. Parallel muss jedoch bei beiden Varianten auf der Gegenseite das Fahrzeug mit Holzkeilen an der A- und C-Säule zusätzlich gegen Umkippen gesichert werden.
Rettungsöffnung:
Nachdem die Gasdruckdämpfer ausgebaut waren, konnten oben und unten Einschnitte in die Heckklappe erfolgen. Danach wurden ebenfalls Einschnitte an der A-Säule durchgeführt und die Frontscheibe mit einem Blechaufreißer durchgeschnitten. Anschließend ließ sich das Fahrzeugdach abkippen.
Abschlussübung
Den Abschluss der Übung bildete ein Massenunfall mit insgesamt vier Pkws. Zur realistischen Darstellung waren zwei Verletze entsprechend geschminkt worden, zudem nahmen jeweils ein RTW des DRK und der Malteser teil.
Die Fahrzeuge waren ineinander verkeilt, lagen auf der Seite oder gar auf dem Dach. Insgesamt musste aus jedem Fahrzeug ein Verletzter befreit werden. Hier galt es nun für die Teilnehmer das zuvor in den Stationen Geübte im Zusammenspiel mit weiteren Einsatzkräften und dem Rettungsdienst umzusetzen.